Gesundheit & Wohlbefinden
Unser Ziel:
Alle Kinder und Jugendlichen in Wien leben gesund und fühlen sich wohl. Sie können Ärzt*innen, Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen nutzen und sind vor Rauch, Alkohol und anderen Suchtmitteln geschützt.
Ergebnisse
Das Thema Gesundheit – d.h. die medizinische Versorgung in Wien – wird überwiegend lobend erwähnt. Umgekehrt ist es naturgemäß beim Thema Sucht.
Medaillen bekommt Wien hier für die flächendeckende Versorgung mit Spitälern, Apotheken und gut ausgebildeten Ärzt*innen und dafür, dass alle eine Krankenversicherung haben und Medikamente bekommen, dass jedem geholfen wird – egal ob arm oder reich – und dass die Rettung schnell da ist.
Umgekehrt werden zu lange Wartezeiten sowie Organisation und Zustand der Spitäler und Pflegeeinrichtungen kritisiert. Die Kinder und Jugendlichen stören sich an Zigarettenrauch und Verunreinigung durch Zigarettenstummel. Sie nehmen betrunkene und drogenabhängige Menschen wahr und fühlen sich dadurch eingeschüchtert, weil sie insbesondere Alkohol oft mit Aggression und Gewalt in Verbindung bringen.
Die Kinder und Jugendlichen wünschen sich mehr Spitäler, Ärzte und Gesundheitspersonal, längere Öffnungszeiten, bessere Information und kinderfreundlichere Einrichtungen und Personal. Sie möchten Zigaretten und Alkohol weitgehend einschränken, insbesondere da, wo Kinder sich aufhalten. Gesundes Essen in Kindergärten und Schulen, aber auch „to go“ ist ihnen ebenfalls ein Anliegen.
Maßnahmen
PSYCHISCHE PROBLEME ERKENNEN, BENENNEN UND BEHANDELN
In Wien wird:
- eine Möglichkeit geschaffen, dass sich junge Menschen kostenlos, anonym, schnell und örtlich flexibel mit Personen mit psychosozialer Ausbildung und Beratungskompetenzen zu ihrer psychischen Gesundheit besprechen und weitere Schritte planen können.
- der niedergelassene Bereich zur psychischen und psychiatrischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen multiprofessionell ausgebaut.
- ein im Versorgungssystem integriertes Wissens- und Kompetenzzentrum und ein Netzwerk für Kinder und Jugendliche mit Autismus-Spektrum-Störung geschaffen.
- Suizidprävention und Prävention von selbstverletzendem Verhalten – ins-besonders im Kontext von LGBTIQ – ausgebaut.
GESUNDHEITSKOMPETENZ FÖRDERN
In Wien wird:
- die Gesundheitskompetenz von Kindern und Jugendlichen und jenen, die mit ihnen leben, lernen, die Freizeit verbringen und arbeiten, gestärkt.
- die gesundheitliche Auswirkung der Klimakrise Kindern und Jugendlichen vermittelt, damit sie diese in ihren Entscheidungen berücksichtigen können.
- es Schulungen für Mitarbeiter*innen von Gesundheitsdiensteanbietern, Bildungseinrichtungen und Jugendeinrichtungen zur Stärkung der Gesundheitskompetenz von Kindern und Jugendlichen geben.
- es gesundheitskompetente Gesundheitsdiensteanbieter, Bildungs- und Jugendeinrichtungen geben, die die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen aufgreifen und junge Menschen partizipativ in die Entwicklung von Leitfäden zur Gesundheitskompetenz einbeziehen.
- es Maßnahmen geben, die Kindern und Jugendlichen Lust auf gesündere, regionale und saisonale Ernährung machen.
- im Gesundheitsbereich auf eine kinder- und jugendgerechte Sprache geachtet. Dazu werden Leitfäden und Trainings zur Steigerung der Gesprächsqualität erarbeitet.
MEHR ZEIT UND MEHR MENSCHEN FÜR GESUNDHEIT
In Wien wird:
- es für Kinder und Jugendliche mehr Ärzt*innen und Pflegepersonal geben, die auch an Wochenenden, Feiertagen und am Tagesrand erreichbar sind. Es wird attraktiver werden, Fachärzt*in für Kinder- und Jugendheilkunde oder Kinder- und Jugendpsychiater*in zu werden.
- es mehr mobile Kinderpflegefachkräfte geben.
- es einen Ausbau der Zentren für Entwicklungsdiagnostik geben.
- es mehr niederschwellig zu erreichende, mehrsprachige Unterstützungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche in sozialen Problemlagen, mit Behinderungen und mit chronischen Erkrankungen und deren Familien geben.
ALLE AN EINEM STRANG – SYNERGIEN NUTZEN
In Wien wird:
- zwischen Kindergärten, Schulen und anderen Einrichtungen und Organisationen, die für das Wohl von Kindern und Jugendlichen zuständig sind, intensiv und strukturell zusammengearbeitet, um die psychische, körperliche und soziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen.
- bei Aktivitäten und Maßnahmen der Gesundheit in allen Politikfeldern-Ansatz (Health in all Policies) berücksichtigt. Das bedeutet, dass auch außerhalb des Gesundheitsbereichs auf die Bedürfnisse, Entwicklung und Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen Rücksicht genommen wird und gemeinsam sektoren- und arbeitsbereichübergreifend Lösungen gefunden werden.
MEHR AKTIVITÄTEN FÜR GESUNDHEIT
In Wien wird:
- es leicht zugängliche Freizeitaktivitäten geben, die die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen fördern, zum Beispiel Angebote, die Lust auf Bewegung machen und mehr Bewegung und Sport in Schule, Freizeit und Alltag bringen.
- adäquate, niederschwellige Gesundheitsförderung geboten, die junge Menschen befähigt, bestmöglich für die Erhaltung und Förderung ihrer eigenen Gesundheit zu sorgen.
- es leicht zugängliche, verständliche und leicht anwendbare Information, Hilfe und Beratung für Kinder und Jugendliche mit Pflegeverantwortung geben.
- öffentlicher Freiraum so gestaltet, dass nachhaltige und gesunde Fortbewegung möglich ist und Spaß macht.
SEXUALITÄT
In Wien wird:
- sexuelle Bildung von Kindern und Jugendlichen ganzheitlich verstanden. Angebote sind gendersensibel, unter Berücksichtigung körperlicher, emotionaler, sozialer und kultureller Aspekte gestaltet.
SUCHT UND SUCHTPRÄVENTION
In Wien wird:
- es mehr jugendgerechte, ressourcenorientierte Angebote und Maßnahmen zur Tabakprävention, Tabakkontrolle und Tabakentwöhnung geben. Suchtprävention und Aufklärung zu Rauchen (Zigaretten und auch neue alternative Rauchprodukte wie z.B. E-Zigaretten etc.) im Unterricht verpflichtend integriert.
- „Nichtrauchen als Norm“ weiter forciert und das Rauchen im öffentlichen Raum durch die Schaffung von Rauchverbotszonen, insbesondere um Bildungseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Ausbildungseinrichtungen, weiter zurückgedrängt.
- es im Umfeld von öffentlichen Einrichtungen, insbesondere Kindergärten, Schulen, Ausbildungseinrichtungen, keine Zigarettenautomaten mehr geben.
- mit Safer Nightlife-Konzepten das Nachtleben sicherer und eine verantwortungsvolle Feierkultur etabliert: Lokalbesitzer*innen, Veranstalter*innen sowie Verantwortliche in Politik, Verwaltung und Gesundheit werden in die Pflicht genommen, wenn es um einen jugendschutzfördernden, verantwortungsvollen Umgang mit allen Aspekten des Nachtlebens geht. Dazu zählen der Umgang mit legalen und illegalen psychoaktiven Substanzen (vorrangig Alkohol), sexuelles Experimentieren, körperliche Kraftakte und Mutproben.