Chancen & Zukunft
Unser Ziel:
Alle Kinder und Jugendlichen in Wien können ihre Interessen, Ideen und Talente entfalten. Sie werden im Kindergarten und der Schule respektvoll gefördert, können eine Ausbildung machen und eine für sie passende Arbeit finden. Sie und ihre Familien werden unterstützt, wenn das nötig ist und sie haben einen guten Platz zum Wohnen. Armut von Kindern und Jugendlichen wird aktiv bekämpft.
Ergebnisse
Kindergärten, Schulen und Horte sind Lern- und Lebensräume, in denen Kinder und Jugendliche sich wohlfühlen und mitgestalten wollen. Sie wünschen sich, dass bei der Gestaltung von Schulen und Kindergärten ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden. Junge Menschen möchten im Beruf gerecht entlohnt werden und wünschen sich fair geregelte Vereinbarungen zwischen Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen. Sie empfinden es als ungerecht, dass sich nicht jede*r eine Wohnung leisten kann bzw. dass nicht jede*r einen Anspruch darauf hat. Kindern und Jugendlichen ist es wichtig, dass sich die Stadt um jene kümmert, die Hilfe brauchen.
Schulen haben sehr viele Medaillen erhalten, gleichzeitig kommen von den Jugendlichen aber auch viele Verbesserungsvorschläge. Geschätzt wird allgemein das vielfältige Angebot an Bildungsmöglichkeiten und dass alle Kinder lernen können. Im Bereich Soziales sind den Kindern und Jugendlichen die vielfältigen sozialen Einrichtungen (z.B. Versorgung von Flüchtlingen, Wohnungslosenhilfe) sowie kostenlose (und -günstige) Angebote bekannt und wichtig. Ebenso im Bereich Wohnen werden Gemeinde- und Wohnbau häufig lobend erwähnt.
Stärkstes Thema für „Reparaturhinweise“ der Kinder und Jugendlichen sind (zu) hohe Lebenserhaltungskosten. Neben den hohen Wohnkosten werden viele Lebensbereiche als zu teuer empfunden: Lebensmittel, Freizeitangebote oder Internet. Die Kinder und Jugendlichen sind zudem besorgt über Armut und Wohnungslosigkeit. Im Bildungsbereich werden gleichermaßen Ausstattungs- als auch pädagogische Aspekte als verbesserungswürdig angesehen: von besserer technischer Infrastruktur über mehr Freiraum bis zu späterem Unterrichtsbeginn reichen die Themen.
Dementsprechend wünschen sie sich mehr günstiges Wohnungsangebot (insb. für bestimmte Zielgruppen wie Junge, Zugezogene) sowie Maßnahmen für Wohnungslose – von Versorgung mit Wohnraum bis zu mehr sozialer und psychologischer Unterstützung. Bessere Schulausstattung, mehr Gemeinschafts- aber auch Rückzugsorte, weniger Lärm und Hitze im Klassenzimmer, mehr Mitsprache für Schüler*innen bei der Gestaltung, mehr pädagogische Flexibilität und mehr Freiraum (z.B.: mehr Workshops, Unterricht auch im Freien, kleinere Klassen).
Maßnahmen
BILDUNG: STÄRKEND UND FÖRDERND
In Wien wird:
- Offenheit und Vernetzung aller Lernangebote gefördert und daher werden Bildungsgrätzln flächendeckend etabliert.
- eine stärkende, fördernde und schützende pädagogische Grundhaltung von Bildungs- und Jugend-einrichtungen sichergestellt. Damit kein Kind beschämt oder gebrochen wird, muss diese Grundhaltung durch Fortbildung, pädagogische Materialien sowie Schwerpunktsetzungen in Leitbildprozessen und in die pädagogische Praxis umgesetzt werden.
- Nachhilfe und Vorbereitung zum Beispiel für die Lehrabschlussprüfung und vorwissenschaftliche Arbeiten ausgebaut. Lernräume und Lernbegleitung werden auch für Jugendliche, die älter als 14 sind, angeboten.
- bei Sanierung, Erweiterung und Neubau von Bildungseinrichtungen (Kindergarten, Schulen, Jugend-Treffs …) von Kindern und Jugendlichen mitgestaltet.
- an der Verbesserung der Verfahren für die Anerkennung von im Ausland erworbenen Bildungsabschlüssen und von non-formalen Qualifikationen gearbeitet.
- zugewanderten Kindern und Jugendlichen durch Deutsch- und Basisbildungskurse und Jugendcolleges Unterstützung geboten.
- Mehrsprachigkeit in allen Bildungseinrichtungen der Stadt gefördert.
- darauf geachtet, dass Übergänge zwischen Bildungseinrichtungen sanft verlaufen.
KINDERGARTEN: BILDUNG UND FÖRDERUNG
In Wien wird:
- der flächendeckende Zugang zu elementaren Bildungseinrichtungen weiter ausgebaut.
- ein niederschwelliges, wohlwollendes und auf Vertrauen beruhendes Familienhelfersystem in Zusammenarbeit mit elementaren Bildungseinrichtungen (Bsp. Early Excellence Center, eine Einrichtung, die die Eigenschaften einer Kindertagesstätte mit Gesundheitsvorsorge, Elternschulungen und gesellschaftlicher Integration verbindet) installiert.
- das Kulturangebote für Kleinkindergruppen und Kindergärten erweitert.
SCHULE: MIT MEHR GERECHTIGKEIT ZU EINER FÖRDERNDEN LERNUMGEBUNG
In Wien wird:
- ein flächendeckender Zugang zu Ganztagsschulen geschaffen.
- zur transparenten und bedarfsorientierten Schulfinanzierung der Chancenindex (Instrument zur gerechten Schulfinanzierung) umgesetzt.
ARBEIT: FAIR, HOCHWERTIG, INDIVIDUELL
In Wien wird:
- das Lehrplatzstellenangebot und das Angebot von qualitativen, hochwertigen und stabilen Überbetrieblichen Lehrausbildungsstätten (ÜBA) ausgebaut.
- berufliche Orientierung, Bildung, Nachreifung, Training und/oder Beschäftigung weiterentwickelt. Um Jugendliche besser auf die Anforderungen der Ausbildungs- und Berufswelt vorzubereiten und individuelle berufliche Ausbildungswege zu ermöglichen, werden die Angebote mit ressourcen- und gesundheitsfördernden Aspekten kombiniert.
- Beratung für Arbeitgeber*innen geboten, um einen bestmöglichen, selbstbestimmten Arbeitsplatz für Menschen mit Behinderung zu gewährleisten.
- darauf geachtet, dass Unternehmen, die Lehrlinge oder Personen in einem gleichwertigen Ausbildungsverhältnis in einem anderen Mitgliedsstaat der Europäischen Union beziehungsweise einem Vertragsstaat des Europäischen Wirtschaftsraums ausbilden und beschäftigen, verstärkt in Aufträgen berücksichtigt werden.
SOZIALES: ARMUT BEKÄMPFEN
In Wien wird:
- die Einführung einer Kindergrundsicherung geprüft.
- zur Kinder- und Jugendarmutsbekämpfung das soziale Sicherungssystem und die Serviceangebote ausgebaut.
WOHNEN: WOHNRAUM SCHAFFEN UND SANIEREN
In Wien wird:
- weiterhin durch die Wiener Wohnbauförderung leistbarer Wohnraum saniert und geschaffen.
- Direktunterstützung über Wohnbeihilfen für Menschen mit geringen Einkommen gewährleistet.
- jungen Menschen auf dem Weg zur Gründung eines eigenen Haushalts durch praktische Hilfestellung, Wohnberatung und den Zugang zu Gemeindewohnungen und SMART- Wohnungen über die Jungwiener*innen-Aktion geholfen.
WOHNUNGSLOSIGKEIT: JUGENDFREUNDLICHE ANGEBOTE FÜR JUNGE MENSCHEN
In Wien wird:
- eine eigene Anlaufstelle für junge Wohnungslose geschaffen, die genau auf deren Bedürfnisse eingeht.
- ein Tageszentrum für junge Wohnungslose, niedrigschwellige Tagesstrukturangebote und ein zielgruppenspezifisches Notquartier entstehen.
- in Zusammenarbeit mit der Suchthilfe der Liaisondienst für junge Wohnungslose ausgebaut.
DIGITALISIERUNG: MODERN UND SERVICEORIENTIERT
In Wien wird:
- die Serviceleistung der Magistratsdienststellen auch digital angeboten und alters-, gender- und diversitätsbewusste Videos werden verstärkt zur Erklärung von Abläufen eingesetzt.
- eine Digitalisierungsoffensive voran-getrieben. Wien stattet alle Bildungseinrichtungen inklusive jene der Erwachsenenbildung mit Geräten wie Computern, Smartboards, Tablets und Know-how für das digitale Zeitalter aus.
- Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen gestärkt.
- eine Wiener Charta „Digitale Rechte von Kindern und Jugendlichen“ partizipativ entwickelt.
- eine digitale Lernplattform bereitgestellt.