Sicherheit & Geborgenheit
Unser Ziel:
Alle Kinder und Jugendlichen in Wien fühlen sich sicher und geborgen. Sie werden vor Gewalt, Verletzungen, Mobbing und Diskriminierung beschützt und von Erwachsenen respektvoll behandelt und ernst genommen.
Ergebnisse
Kinder und Jugendliche erleben Wien überwiegend als sichere Stadt und fühlen sich in ihrer Umgebung wohl. Sicherheit bedeutet auch keine Angst vor Krieg haben zu müssen und es bedeutet auch: sozialer Frieden. Ein paar Dinge liegen den Kindern und Jugendlichen aber dennoch am Herzen: Kriminalität im Allgemeinen und an manchen Hot-Spots, Mobbing und Pöbelei (unter Gleichaltrigen oder durch z.b. alkoholisierte Menschen), Angst vor nicht angeleinten Hunden und deren Besitzer*innen oder schlechte Beleuchtung insbesondere in Parks und bei Hausanlagen.
Medaillen gab es allgemein für die Sicherheit in der Stadt, die Blaulichtorganisationen und die Verkehrssicherheit in Wien.
Dennoch gab es auch viele Hinweise zu Kriminalität und dem subjektiven Sicherheitsgefühl. Gewalt und Waffen werden abgelehnt, aggressive und betrunkene Menschen als bedrohlich erlebt. Es wird auch eine Beißkorb- und Leinenpflicht gefordert, da Menschen, die den Kindern/Jugendlichen nicht zurechnungsfähig erscheinen und gleichzeitig Hunde mitführen, Angst machen. Auch die Beleuchtung wird speziell in Parks, bei Spielplätzen und Hausanlagen oft nicht als ausreichend erlebt.
Kinder und Jugendliche wünschen sich daher mehr vertrauenswürdige Personen im öffentlichen Raum, die bei Problemen ansprechbar sind, mehr Beleuchtung und besser auf ihre Bedürfnisse geschulte Polizist*innen. Sie möchten, dass auf Kinder gut aufgepasst wird und wünschen sich einen respektvollen, gewaltfreien Umgang mit ihnen.
Maßnahmen
„URBANE KOMPETENZ“ STÄRKEN:
In Wien wird:
- die Auseinandersetzung mit und das Einfühlen für marginalisierte Personen (suchtkranke, bettelnde und wohnungslose Menschen) durch Bildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen für Kinder, Jugendliche und Menschen, die mit ihnen arbeiten und leben, gefördert.
- die urbane Kompetenz durch Aufenthalt, Aneignung und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unter besonderer Berücksichtigung von Mädchen, im öffentlichen Raum gestärkt und gefördert.
MEDIEN: AUSBAU VON KRITISCHER MEDIENPÄDAGOGIK
In Wien wird:
- die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen für bewussten Umgang mit Fake News durch Bildungsangebote gestärkt.
- gegen Hetze und Mobbing aufgetreten. Dabei wird besonders auf digitale Medien eingegangen.
GEWALTPRÄVENTION: PRÄVENTION UND AUSEINANDERSETZUNG
In Wien wird:
- ein Aktionsplan, der sich mit Maßnahmen, Fortbildungen und Programmen für die Vorbeugung und Verhinderung von Gewalt einsetzt, entwickelt. Auch zur Auseinandersetzung mit eigener Gewalttätigkeit werden Angebote geschaffen. Die Programme sollen sich an diverse Gruppen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen richten, gut koordiniert angeboten werden und von Fachleuten spielerisch aufbereitet sein.
- für Betreuungs-, Bildungs- und Sportinstitutionen ein Fortbildungsprogramm zur Gewaltprävention etabliert.
ÖFFENTLICHE SICHERHEIT: DIALOG UND DISKRIMINIERUNGSSCHUTZ
In Wien wird:
- der Dialog zwischen Polizei und Kinder, Jugendlichen und Jugendarbeit gefördert.
- die Bekanntheit von Grätzlpolizei gefördert.
- die Auseinandersetzung mit Racial, Ethnic and Social Profiling gefördert, vor allem bezüglich Identitätsfeststellungen im öffentlichen Raum und deren Auswirkungen.
- eingetreten für eine unabhängige Beschwerdestelle/Ermittlungsstelle der Polizei, an die man sich wenden kann (z.B. bei Racial, Ethnic and Social Profiling = RESP), mit niederschwelligem Zugang und transparentem Aufarbeitungsprozess zu Beschwerden.
- ein Angebot geschaffen, um Polizist*innen in ihrer Ausbildung über die Jugendarbeit und die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen zu informieren. Auch Menschenrechte, Deeskalation und nicht diskriminierende Sprache sollen verstärkt unterrichtet werden.
- das Konzept der FAIR-PLAY-TEAMs (Förderung des gegenseitigen Verständnisses und der Rücksichtnahme) beibehalten, evaluiert und ausgebaut.
- die Errichtung von Notrufsäulen im öffentlichen Raum geprüft.
KINDER- UND JUGENDSCHUTZ: MEHR HILFE FÜR KINDER UND JUGENDLICHE
In Wien wird:
- besser darüber informiert, was die Kinder- und Jugendhilfe für Kinder und Jugendliche tun kann, es wird ermöglicht, dass eigene Angebote in den Familienzentren auch alleine in Anspruch genommen werden können und dass Familien mehr Hilfe auch zu Hause bekommen.
- die sozialpädagogische Arbeit sowie die sozialarbeiterische Begleitung an den Wiener Pflichtschulen ausgebaut.
- die ambulante Nachbetreuung in der eigenen Wohnung für dauerhafte Verselbstständigung bei junger Wohnungslosigkeit ausgebaut. Nächtigungs- und Übergangswohnhäuser werden geschaffen.
- mehr Schulung zu Entwicklungs- und Schocktraumata für Menschen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten (Schule, Polizei, Kindergarten, Sporttrainer*innen), angeboten.
- die Kompetenz von Betreuungspersonen und Kindern in Kindergarten und Schule rund um die Themen Katastrophenvorsorge, Erste Hilfe, Unfallverhütung und Sicherheit sowie psychosoziale Betreuung verbessert.
- Kindern und Jugendlichen durch Night- und Winterwalks die Möglichkeit gegeben, bei speziellen Führungen, den zuständigen Mitarbeiter*innen der Stadt zu zeigen, wo und warum sie sich unsicher fühlen. Gemeinsam wird überlegt, welche Lösungen es an diesen Orten/Stellen geben kann. Man unterhält sich dabei auch über das eigene Verständnis für Schwierigkeiten verschiedener Personengruppen (z.B. suchtkranke oder wohnungslose Menschen).
- ein Umsetzungsplan für ein Schutzkonzept und eine Schutzeinrichtung gegen Kinderhandel erstellt. Die Umsetzung dient der Reduktion der Abgängigkeiten durch kontinuierlichen Kontakt und der Perspektiven-arbeit unter Berücksichtigung von Unterbringung, psychologischer Intensivbetreuung und rechtlicher Unterstützung für die Opfer sowie Sensibilisierung, regelmäßiger Vernetzung und Schulung von Mitarbeiter*innen, die mit Opfern von Kinderhandel in Kontakt kommen könnten.
- für einen besseren Übergang in die Selbstständigkeit, die Betreuung von Jugendlichen, die nicht bei ihrer Familie aufwachsen konnten, auch nach Vollendung des 18. Lebensjahres ausgebaut.