Gemeinschaft & Miteinander
Unser Ziel:
Alle Kinder und Jugendlichen in Wien wachsen frei und in Frieden auf. Sie gehören zu einer Gemeinschaft in einer vielfältigen Stadt und tragen selbst auch zu einem fairen und freundlichen Miteinander bei.
Ergebnisse
Medaillen gab es bei diesem Thema für die kulturelle Vielfalt der Stadt, die sich in Esskulturen, Geschäften, Gemeinschaften, Festen, Veranstaltungen, Glaubensstätten und Friedhöfen widerspiegelt. Sie freuen sich über freundliche, ehrliche Menschen und dass es viele Angebote für Kinder gibt. Soziale Durchmischung, Interkulturalität und Interreligiosität, Toleranz und Diversität sind für Kinder und Jugendliche Normalität und Wien wird als Fremden gegenüber freundlich, integrativ und wenig diskriminierend wahrgenommen.
In den Workshops wurde aber auch mit Sorge auf Bereiche hingewiesen, wo das Zusammenleben nicht funktioniert: Intoleranz, Diskriminierung, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit wurden hier am häufigsten genannt. Aber auch generell Unfreundlichkeit und fehlender Respekt.
Es wurden auch viele Stellen erwähnt, wo Barrierefreiheit noch nicht verwirklicht ist: zum Beispiel Gehsteige, fehlende Behindertenparkplätze bei Gemeindebauten, schwer zugängliche U-Bahn-Stationen, fehlende Rampen und Lifte für Rollstuhlfahrer*innen, zu viele Stufen, zu wenig Fachkräfte für Kinder mit besonderen Bedürfnissen, usw.
Auch wurde auf zu wenig kindergerechte bzw. kinderfreundliche Angebote hingewiesen.
Junge Menschen lehnen Feindseligkeit, Aggression und Gewalt ab. Sie wünschen sich, dass sich die Bevölkerung im öffentlichen Raum freundlich und entspannt begegnet: Alles, was dabei hilft, muss stärker gefördert werden – das reicht von der Vereinbarkeit von Familie und Beruf über die Krisenintervention, eines bewussteren Umgangs der Medien mit diesen Themen bis hin zu einer bürgernahen Polizei. Sie wünschen sich Ausbau der Barrierefreiheit und kindgerechter Angebote in allen Bereichen – von Kultur bis Verkehr.
Maßnahmen
ZUSAMMENLEBEN: GEMEINSCHAFT UND TEILHABE
In Wien wird:
- eine Woche im Jahr von allen Wiener Schüler*innen etwas für die Gemeinschaft getan anstatt in die Schule zu gehen. Sie helfen z.B. einen Gemeinschaftsgarten zu bauen, räumen im Bezirk auf, besuchen ein Altersheim oder spielen mit Kindern aus der Flüchtlingsunterbringung in der Nähe.
- eine mediale und digitale Aufklärungskampagne gestartet, gemeinsam mit Schulen, Medienpartner*innen und Einrichtungen der Daseinsvorsorge (zum Beispiel Wasserversorgung, Abwasser- und Müllentsorgung, Gesundheits- und soziale Dienstleistungen, öffentlicher Personennahverkehr) für einen ungezwungenen, normalisierenden Umgang mit Vielfalt, Mehrsprachigkeit und Menschen unterschiedlichen Erscheinungsbilds und Aussehens.
- Kindern und Jugendlichen bei der Annahme der österreichischen Staatsbürgerschaft geholfen. Wien setzt sich für einen Abbau von Schwierigkeiten und finanziellen Hürden im Bereich der Staatsbürgerschaft ein.
- Nachbarschaft von Kindern und Jugendlichen erobert. Grätzlbelebungen, Kinderkultur in der Nachbarschaft, Flächen zum selbst Gestalten, kinderfreundliche Gemeinschaftsgärten und Spielmöglichkeiten auf der Straße werden gefördert. Soziale Einrichtungen wie Kinder- und Jugendarbeit, Fair-Play-Teams oder Wohnpartner unterstützen die Bevölkerung bei Aneignung und Teilhabe.
KINDER- UND JUGENDGERECHTIGKEIT: ÖFFENTLICH UND PRIVAT
In Wien wird:
- auf Kinder- und Jugendfreundlichkeit im Service geachtet. Wichtige Betriebe und Servicestellen der Stadt wie zum Beispiel Wiener Linien, Wiener Wohnen, Wiener Netze … qualifizieren Ansprechpersonen, die speziell für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene da sind und auch wissen, worauf sie bei Gesprächen mit ihnen achten müssen.
- ein Gütesiegel für kindgerechte Gastronomiebetriebe entwickelt.
ANTI-DISKRIMINIERUNG: SELBSTBESTIMMT UND RESPEKTVOLL
In Wien wird:
- für zeit- und altersgemäße Sexualpädagogik inklusive der Vermittlung von diversen Familienbildern sowie Lebens- und Liebensweisen in der Aus- und Weiterbildung von Elementarpädagog*innen und Lehrer*innen und anderen Berufsgruppen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, eingetreten.
- Respekt großgeschrieben. Kampagnen und Programme an allen Wiener Bildungseinrichtungen (vom Kindergarten bis zur Weiterbildung), die einen respektvollen Umgang miteinander fördern, werden verstetigt. Alle Fragen, die Kinder und Jugendliche und Menschen, die mit Kindern leben und arbeiten, beschäftigen – von Geschlecht, Herkunft, Religion bis zu sexueller Orientierung, Armut, Mobbing und Diskriminierung – können dabei angesprochen werden.
- daran gearbeitet, einschränkende Rollenbilder weiter aufzubrechen. Ein Screening von Weiter- und Fortbildungsmaterialien und deren Anpassung wird initiiert.
- eine systemische Überprüfung von Ausschlüssen und Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Mehrsprachigkeit, religiöser Praxis, Alter, sexueller Orientierung, geschlechtlicher Identität und Hautfarbe in Einrichtungen der Stadt Wien bzw. von ihr finanzierten Organisationen eingeleitet. Die Erkenntnisse aus dieser Überprüfung werden zur Entwicklung von geschäftsgruppenübergreifenden Strategien und Maßnahmen in den Bereichen Recruiting, Personalentwicklung und -schulung, Mehrsprachigkeit und Ausbildung genutzt.
- das Angebot der offenen Kinder- und Jugendarbeit für queere Jugendliche ausgebaut.
BARRIEREFREIHEIT: ZUGÄNGE AUSBAUEN
In Wien wird:
- es Eurokeys (ein Schlüssel der europaweit Behinderten-WCs, Schrägaufzüge und andere Institutionen sperrt, die nur für Menschen mit Behinderung zugänglich sein sollen) für Behinderten-WCs für alle sonder- und heilpädagogischen Kindergartengruppen und Schulklassen geben.
- der behindertengerechte Aus- und Umbau von öffentlichem Raum, Spielplätzen und öffentlichen Verkehrsmitteln vorangetrieben.
- das Angebot an Spielgeräten, die für Kinder und Jugendliche mit Seh-, Hör- oder Mobilitätsbehinderung gut sind, weiterentwickelt und ausgebaut.