1. wienweites Kinder- und Jugendparlament

Beim 1. wienweiten Kinder- und Jugendparlament haben sich 300 junge Abgeordnete zwischen 5 und 20 Jahren mit der Zukunft ihrer Stadt auseinandergesetzt.

„Schau mal, das da vorne ist ein Politiker.“, flüstert ein Mädchen ihrer Sitznachbarin zu und zeigt währenddessen auf Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr. Am 17. Oktober 2022 sind rund 250 Kinder und Jugendliche in den Festsaal des Wiener Rathauses gekommen, um im Zuge des dritten Plenums des 1. wienweiten Kinder- und Jugendparlaments ihre Fragen und Forderungen an Politiker*innen der Stadt Wien zu stellen. Doch diese jungen Abgeordneten kommen nicht unvorbereitet. Sie wissen genau, was ihnen wichtig ist und welche Fragen sie an die Stadtpolitik stellen möchten: Inwiefern sind Kinder und Jugendliche wichtig für die Gesellschaft? Warum gibt es so wenige Fahrradwege? Warum zahle ich mehr Geld für ein Zug- als für ein Flugticket?

Bereits in 2 Plenarsitzungen im Mai 2022 und im September 2022 haben sich die jungen Abgeordneten des Kinder- und Jugendparlaments auf diesen Austausch mit Politiker*innen vorbereiten. Die jungen Abgeordneten, das sind 7 Schulklassen der 1.-8. Schulstufe und eine Kindergartengruppe mit Kindern aus dem letzten Kindergartenjahr im Kinderparlament, und 100 Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren im Jugendparlament. Sie haben sich in der ersten Sitzung des Kinder- und Jugendparlaments kennen gelernt und sich mit Stadtpolitik sowie der Kinder- und Jugendstrategie auseinandergesetzt. Dazu wurden thematische Ausschüsse gegründet, die den Zielen der Wiener Kinder- und Jugendstrategie entsprechen. Außerdem lernten sie die eingereichten Ideen von jungen Wiener*innen im Zuge der Kinder- und Jugendmillion kennen.

Beim zweiten Plenum im September 2022 rauchten die Köpfe der jungen Abgeordneten, denn sie hatten eine spannende Aufgabe zu meistern: Die Maßnahmen der Kinder- und Jugendstrategie in ihren jeweiligen thematischen Ausschüssen zu priorisieren und Stellungnahmen zu erarbeiten. Dabei wurde intensiv und viel diskutiert. Es wurden Wörter nachgeschlagen, in Diskussionen versucht, sich auf die zentralen und wichtigen Themen zu einigen und persönliche Erfahrungen geteilt. Am Schluss hatte jeder Ausschuss die Möglichkeit, seine eigene Stellungnahme den anderen Abgeordneten zu präsentieren. Außerdem wurde die Online-Abstimmung der Kinder- und Jugendmillion offiziell gestartet.

Und am 17. Oktober 2022 war es dann soweit: Das große Finale des Kinder- und Jugendparlaments, bei dem die jungen Abgeordneten ihre ausgearbeiteten Stellungnahmen und Fragen an die zuständigen Politiker*innen stellen konnten. Doch zuerst hatten die Abgeordneten noch eine wichtige Aufgabe: Das Ergebnis der Online-Abstimmung der Kinder- und Jugendmillion zu bestätigen. Dann startete eine Townhall mit Jugendstadtrat Christoph Wiederkehr, der sich unter dem Motto „Wie wird Wien zur kinder- und jugendfreundlichsten Stadt der Welt?“ den kritischen Fragen der jungen Abgeordneten stellte: Warum ist Wien bis jetzt nicht die kinderfreundlichste Stadt der Welt gewesen und warum ist dieses Ziel gesetzt worden? Warum wird das Schulsystem und die Bildungspläne nicht regelmäßig erneuert? Warum sind Lebensmittel so teuer?

Umgekehrt befragt auch Jugendstadtrat Christoph Wiederkehr die jungen Abgeordneten zu einigen Themen: „Wie findet ihr 9 Wochen Sommerferien? Zu lange oder zu kurz?“ Die Abgeordneten waren sich einig: 9 Wochen Sommerferien sind viel zu kurz!

Im Anschluss an die Townhall traten die jungen Parlamentarier*innen in Dialog mit weiteren Politiker*innen der Stadt Wien. Neben Christoph Wiederkehr traten auch der Finanzstadtrat Peter Hanke, Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky, Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler und die Gemeinderät*innen Dolores Bakos, Marina Hanke, Christian Hursky, Waltraut Karner-Kremser und Andrea Mautz-Leopold in den Austausch mit den Kindern und Jugendlichen. Ihnen übergaben die jungen Abgeordneten die Stellungnahmen zur Kinder- und Jugendstrategie und diskutierten mit ihnen über die Zukunft von Wien. Im Anschluss an die Dialogveranstaltung fasste eine junge Abgeordnete ihre Erfahrung zusammen: „Es werden Entscheidungen getroffen, vor allem in Bezug auf Klimakrise und Inflation, die vor allem junge Menschen betreffen wird, die jetzt noch nicht wählen dürfen. Und das ist eine super Gelegenheit für junge Menschen ihre Zukunft mitzubestimmen.“  Die Stellungnahmen können hier heruntergeladen werden.