Mobilität & Verkehr
Unser Ziel:
Alle Kinder und Jugendlichen in Wien werden bei der Planung des Verkehrs mitgedacht und können sich sicher und frei in der Stadt bewegen.
Ergebnisse
Kinder und Jugendliche sind – ob alleine oder in Gruppen – vor allem mit den Öffis, zu Fuß, mit dem Rad, Scooter oder Skateboard in der Stadt unterwegs. Den öffentlichen Verkehrsmitteln werden neben dem Naturraum Wien die meisten Medaillen verliehen. Positiv erwähnt wird, dass Öffis günstig sind, sie in kurzen Intervallen und regelmäßig fahren und dass sie flächendeckend ausgebaut sind. Auch die Radfahrmöglichkeiten werden lobend erwähnt: insbesondere als Freizeitaktivität wie z.B. im Prater. Positiv werden auch die baulich getrennten Rad- und Gehwege gesehen.
Die Kinder und Jugendlichen finden, dass es in der Stadt zu viele Privat-PKWs gibt, die zu viel Lärm verursachen, die Luft durch Abgase belasten und mitunter auch Gefahr verursachen. Die mangelnde Abgrenzung zwischen Autofahrbahnen und Fahrradwegen wird kritisiert. Großes Thema sind auch Wartezeiten bei Fußgängerampeln, zu kurze Ampelphasen für Fußgänger*innen sowie fehlende Zebrastreifen. Sehr häufig wird auf die (ungenügenden) Intervalle spezifischer öffentlicher Verkehrsmittel zu spezifischen Zeiten hingewiesen.
Kinder und Jugendliche wollen längere und häufigere Grünphasen, mehr Zebrastreifen und Geschwindigkeitsbeschränkungen, verkehrsberuhigte Zonen vor Schulen und Kindergärten, größere Verkehrsinseln (Gruppen haben auf kleinen Verkehrsinseln oft keinen Platz und kommen nicht rechtzeitig über die Straße). Öffentliche Verkehrsmittel sollen ausgebaut werden: kürzere Intervalle, insbesondere zu Stoßzeiten und in Randbezirken; günstigere oder gratis Öffis. Sie wünschen sich mehr und günstigere E-Autos, autofreie Tage, mehr Restriktionen für Benzin- und Dieselautos. Es soll mehr, besser ausgebaute, breitere Radwege geben und Lücken im Radwegenetz sollen geschlossen werden.
Maßnahmen
ÖFFIS: SICHER UND GELASSEN UNTERWEGS
In Wien wird:
- es niedrigere Haltegriffe für Kinder in den Öffis geben.
- auf die Bedürfnisse von Kindern und Kindergruppen im öffentlichen Verkehr aufmerksam gemacht, zum Beispiel mittels Durchsagen, Aufklebern und Plakaten in Öffis und den Stationen.
- die Ausweitung der Sicherheitstrainings in Zusammenhang mit öffentlichen Verkehrsmitteln für Kinder und Menschen, die mit Kindern arbeiten und leben, unterstützt.
- in barrierefreie Wege von und zu Haltestellen des öffentlichen Verkehrs investiert.
- ein gratis Ticket für Kindergarten- und Schulausflüge (inklusive erwachsene Begleitpersonen) eingeführt.
AUTO: WENIGER IST MEHR
In Wien wird:
- Parkraummanagement zunehmend zur Gewinnung von Freiflächen im öffentlichen Raum genutzt.
- gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen an Kindergarten- und Schulvorplätzen geplant, damit sie zunehmend kindgerecht und autofrei sind. Wo das nicht möglich ist, sollen sie verkehrsberuhigt bzw. mit Fahrverboten für die Zeiten des Schulbeginns und -endes versehen sein (Schulstraßen).
- kontinuierlich an der Verschiebung der Flächenverhältnisse in Straßenräumen zugunsten des Umweltverbundes (Zu-Fuß-Gehen, Radfahren, Öffis) gearbeitet.
- die Sicherheit von Kindern, die im Straßenraum unterwegs sind, durch Verkehrsberuhigung und Freihalten der Sichtbeziehungen in Kreuzungsbereichen erhöht.
FAHRRAD: MEHR ÜBUNG UND PLATZ
In Wien wird:
- der Ausbau von baulich getrennten Radwegen auch in den Außenbezirken verstärkt.
- der Ausbau von Radspielplätzen unterstützt.
- der Zugang zu Verkehrsgärten (Übungsplätze zum Erlernen des korrekten Verhaltens im Straßenverkehr) erleichtert.
- dafür gesorgt, dass Kindergärten, Schulen und Spielplätze mit dem Fahrrad gut und sicher erreichbar sind.
- vor Kindergärten und Schulen mehr Platz für Rad- und Rollerabstellanlagen geschaffen.
- die Anzahl der erfolgreich absolvierten Radprüfungen gesteigert.
- ein flächendeckendes Angebot von Radkursen an Wiener Volksschulen geschaffen.
ZU-FUSS-GEHEN: SELBSTSTÄNDIG UND GEFAHRLOS
In Wien wird:
- der Ausbau von begrünten Fußwegenetzen und kühlen Zonen in Wohnvierteln vorangetrieben.
- die Reduktion der Umlaufzeiten bei Ampeln und die Veränderung der Ampelphasen zu Gunsten der Fußgänger*innen vorangetrieben und in smarte Ampel-Systeme investiert, die eine Verlängerung der Grünphase und eine Verkürzung der Wartephase erlauben sowie Kinder mit Gehbehinderungen und eine Aktivierung der Blindenakustik berücksichtigen. Diese Ampeln sollen speziell rund um Kindergärten und Schulen geprüft und eventuell adaptiert werden.
- die Publikation aller Schulwegpläne in regelmäßigen Abständen aktualisiert – zeitgemäß und digital.
- der Fuhrpark der Stadt Wien mit LKW-Abbiegeassistenten ausgerüstet.
- ein generelles Abbiegeverbot für LKW über 7,5 Tonnen ohne Abbiegeassistenzsystem eingeführt.
VERKEHR: AKTIV UND UMWELTSCHONEND
In Wien wird:
- wegbegleitendes Spiel in verkehrsberuhigten Straßenräumen gefördert.
- es zunehmend mehr temporäre und permanente „coole Straßen“ geben.
- ein Wiener Mobilitätsbildungsprogramm für alle Altersstufen entwickelt und für Bildungseinrichtungen kostenfrei angeboten.
- der sichere Umgang mit Scootern und Skateboards im öffentlichen Raum durch klare Regelungen und kinder- bzw. jugendgerecht aufbereitete Informationen gefördert.
- die Kombination verschiedener Verkehrsmittel zu Gunsten des Umweltverbunds gefördert.
- die Nutzungsfreundlichkeit von digitalen Mobilitätsplattformen und Apps für Kinder und Jugendliche erhöht.
- Straßen für Kinderspiel temporär geöffnet zum Beispiel im Rahmen der Wiener Spielstraßen.